Gefährlicher Trend: Sonnenbrand-Tattoos

Wie so oft kann aus Spaß schnell Ernst werden. Die derzeitige Mode Sonnenbrand-Tattoos ist keineswegs harmlos und kann zu ernsthaften Schäden an der Haut führen.

Es ist eine gefährliche Mode unter meist jugendlichen Sonnenanbetern: Sie legen sich individuelle Schablonen auf die Haut und ziehen sich dann absichtlich einen Sonnenbrand zu. So entstehen „individuelle“ Tattoos auf der Haut wie ein kleines Herzchen auf der Brust beispielsweise. Bilder von diesem Trend kursieren weit verbreitet im Netz. Wie so oft wird der Ernst bei diesem Spaß unterschätzt. „Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko für Hautkrebs“, erklärt Dr. Sybille Thoma-Uszynski, Hautärztin in Berlin-Mitte.

Hierzulande hat sich Hautkrebs rasant ausgebreitet. So haben zwischen 2005 und 2012 die Fälle von weißem Hautkrebs um 79 Prozent zugenommen. Auch beim sogenannten schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom, gab es 2012 eine deutliche Zunahme von 60 Prozent im Vergleich zu 2005. So die Daten des Reports der Barmer GEK aus dem Jahre 2014. Die Neuerkrankungsrate ist hoch. Jedes Jahr erkranken 200.000 Menschen neu an Hautkrebs. Es ist damit die häufigste Tumorart in Deutschland.

Das Eincremen mit Sonnenschutz ist daher beim Aufenthalt in der Sonne unerlässlich. Jugendliche, die sich vor den Sonnenbrand-Tattoos mit Sonnenschutz eincremen, handeln zwar verantwortungsbewusster, aber auch dafür gibt es keinen Beifall von Hautärzten. Denn UV-Strahlung ist prinzipiell ein Angriff auf die Haut. Je nach Hauttyp gibt es bezüglich der Empfindlichkeit und der zu ergreifenden Maßnahmen Abstufungen, aber ausgiebiges Sonnenbaden schadet der Haut in jedem Fall.